Am Samstag, den 8. Juni 2024, war es endlich wieder so weit: die Buchhandlung Sommer und das ZAK hatten gemeinsam zu einer Lesung in die Alte Kirche eingeladen, diesmal mit dem erfolgreichen Kölner Thrillerautor Marc Raabe. Und viele Literatur- bzw. Krimiinteressierte sind der Einladung gefolgt.
Schon immer faszinierten ihn Geschichten
Marc Raabe, so berichtet er gleich zu Beginn seinem Publikum, drehte bereits als Schüler mit einem Freund Super-8-Filme und gründete mit ihm zusammen nach dem Abitur eine Film- und Fernsehproduktionsfirma. Und das mit großem Erfolg – die Firma wuchs und wuchs und hatte bald 100 Mitarbeiter. Neben seiner Tätigkeit in dieser Firma schrieb Raabe schon immer gerne Geschichten, spannende Geschichten. 2012 veröffentlichte er dann seinen ersten Roman Schnitt, schon ein Jahr darauf erschien sein zweiter Thriller Der Schock. Beide Romane standen wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Im Februar 2018 erschien mit Schlüssel 17 der erste Band der Reihe um den LKA-Ermittler Tom Babylon, die er nach Veröffentlichung des vierten Bandes Violas Versteck Anfang 2022 abschloss.
Foto: Hanna Wilhelm
Eine wichtige Entscheidung
Das Schreiben wurde Marc Raabe immer wichtiger. Und so traf er 2021 die Entscheidung, sich voll und ganz dem Schreiben zu widmen. Er zog sich aus seiner Firma vollständig zurück und ist seitdem als freier Schriftsteller tätig.
„Die Dämmerung“ – der neunte Raabe
Anlass für die Lesung am Samstag im ZAK war die Veröffentlichung des zweiten Thrillers aus Raabes Art-Mayer-Serie Die Dämmerung im März dieses Jahres. Wie fasst man das Geschehen des Romans am besten zusammen, ohne zuviel preiszugeben? Der Autor las seinen Zuhörerinnen und Zuhörern einfach erst einmal den Klappentext vor. Es folgten kurze von Raabe gelesene Passagen, die er mit interessanten Informationen und netten Geschichten ergänzte.
Auf diese Art und Weise lernte das Publikum ein paar wichtige Romanfiguren kennen, erfuhr ein bisschen über die Familie des ersten Mordopfers (und auch über Raabes eigene Familie). Das machte Lust auf mehr: Man wurde nicht nur neugierig auf den gesamten Inhalt des Buches, sondern auch auf den ersten Band der Art-Mayer-Reihe Der Morgen.
Fotos: Sabine Karbowy
Neugieriges Publikum
Nach der eigentlichen Lesung hatten die Krimifans die Chance, dem Autor Fragen zu stellen. Und davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. So war z. B. von Interesse, wie Raabe auf seine Ideen kommt, ob er vor oder während des Schreibens viel recherchiert, wie lange er an einem Buch schreibt, zu welcher Tageszeit er die besten Ideen hat, ob ihm sein Verlag „reinredet“, wer die ersten Leser seiner neuen Manuskripte sind – Marc Raabe gab jeweils ausführlich und mit viel Humor Auskunft und blieb seinen Leserinnen und Lesern und denen, die es noch werden wollten, keine Antwort schuldig.
Dem Publikum gefiel der Abend, dem Autor und den Veranstaltern ebenso. Im nächsten Jahr soll als dritter Band der Serie Die Nacht erscheinen. Und wir denken, dass das ZAK ein ausgesprochen guter Ort ist, um auch diesen Thriller der hiesigen Krimigemeinde vorzustellen.
Werner Düll / Sabine Karbowy